Entstehung des Gesangvereins

In einer Zeit, in der Vereine allgemein, insbesondere aber Gesangsvereine und andere in der Öffentlichkeit stehende Kulturträger von Nachwuchssorgen geplagt sind, ja sogar ihre Existenz aufgeben mussten, versuchten in Hengsberg einige besonders interessierte Sängerinnen und Sänger Personen zu finden, die bereit waren, in einem neuzugründenden Verein aktiv mitzuwirken oder diesen passiv zu unterstützen.
Das Vorhaben wurde von vielen Unkenrufen begleitet.

Die Kritiker meinten, dass in einem Ort mit damals ungefähr 550 Einwohnern ein solches Unterfangen von vorneherein zum Scheitern verurteilt sei.
Von fachkundiger Seite aber wurde den Akteuren Mut zugesprochen.
"Hengsberg", so wurde gesagt, "habe schon immer eine sangesfreudige Bewohnerschaft gehabt.
Dies zeige sich darin, dass einige Sängerinnen und Sänger schon seit Jahren in Chören angrenzender Ortschaften ihrem Hobby nachgingen
oder in Kirchenchören aktiv seien."

Allen kritischen Bemerkungen zum Trotz hatte das Bemühen, einen eigenen Gesangverein ins Leben zu rufen, großen Erfolg.
Am 20.Februar 1990 kamen sechsundsechzig Hengsberger Bürger im Sportheim des FC Hengsberg zur Gründungsversammlung
des "Gesangverein Hengsberg e.V." zusammen. Neunundvierzig Gründer, davon siebenundzwanzig Frauen und zweiundzwanzig Männer
waren bereit, mitzusingen.

Mit Albert Jung konnte ein erfahrener Chorleiter gewonnen werden. Er verstand es, die frischgegründete Sängerschar für das große Ziel zu begeistern, einen Gesangverein mit gutem Klangkörper zu formen. Eine schwere Aufgabe, weil bei den neunundvierzig Sängerinnen und Sängern ja auch solche dabei waren, die noch nie in einem Chor gesungen hatten und zum Teil auch keine Noten lesen konnten.

Da der neue Verein naturgemäß über kein Eigenkapital verfügte, half eine im Dorf durchgeführte Spendenaktion aus der anfänglichen finanziellen Verlegenheit und ebnete den Sängerinnen und Sängern den Weg  zu einem erfolgreichen Start.

Noch im Februar 1990 wurden mit dem Fussballclub Hengsberg Modalitäten zur Nutzung des Sportheimes für wöchentlichen Singstunden und Veranstaltungen ausgehandelt und vertraglich festgeschrieben.

Die Mitgliederzahl nahm kontinuierlich zu und erreichte 1997 den höchsten Stand mit 146 aktiven und passiven Personen. Danach ging es aber leider auch kontinuierlich wieder bergab bis auf unter 90 Mitglieder 2018.

1991 wurde ein Kinderchor als "Sing- und Spielgruppe" ins Leben gerufen, der sich aber 1997 aufgrund nachlassender Beteiligung wieder auflöste.

Mitgliedsbeiträge, Spenden und städtische Zuschüsse reichen zur Finanzierung der kulturellen und gemeinschaftsfördernden Aufgaben nicht aus. Als wichtige Einnahmequelle bleibt nur die Ausrichtung von öffentlichen Festen mit Puplikumsverkehr und Bewirtung.